Zusammenfassung des VdW-südwest-Webinars „Niedriginvestive Maßnahmen“ am 19.07.2022
Unter dem Motto „Heizungsmonitoring und Fehlererkennung / Submetering“ hat der vdw Südwest am 19.07. seine Webinarreihe „Niedriginvestive Sofortmaßnahmen“ fortgesetzt. Zahlreiche Wohnungsunternehmen hörten sich best practices an, die klare und strukturierte Schritte für einen sofortigen Einstieg in die Umsetzung von Anlageneffizienz und Dekarbonisierung aufzeigten. Aus der Praxis für die Praxis wurden skalierfähige Schritte aus unterschiedlichen Einstiegs-Szenarien dokumentiert.
Zunächst fokussierte Jörg Lorenz vom Netzwerk green with IT die Handlungsfelder der digital gestützten Energieprozesse anhand der Schlagwörter für eine unternehmenseigene, sprich autarke Cloudlösung für Wohnungsunternehmen in einer „Themeneinbettung“:
ESG und Autarke Cloud-Strukturen
CO2-Neutralität Energieerzeugung
Lorenz stellte die konkret erfahrenen Effizienzgewinne aus der Vergangenheit den neuen Förderoptionen der „Nationalen Klima Initiative“ und des Programms „DiGiNet II“ gegenüber, damit ein Handlungsrahmen für die Duplizierung der Erfolgsgeschichten aus dem „WohnZukunft“-Projekt abgeleitet werden können und eröffnete letztendlich nullinvestive bis niedrig investive Einstiegs-Szenarien, die von Wohnungsunternehmen sofort genutzt werden können. Ziel ist es, schnell erste Abbildungen der eigenen Bestandsanlagen in einer eigenen Cloud abbilden zu können und die damit verbundenen Barrieren im Unternehmen gegen null abzusenken.
Die Umsetzung im wohnungswirtschaftlichen Alltag präsentierte Karin Lösch von der ServiceHaus Mannheim GmbH, einer 100%igen Tochter der GBG Mannheim. Hierbei skizzierte Frau Lösch die Historie der Gateway-Implementierungen ab 2018 mit ersten Gehversuchen und erste Erfolge beim Anlagen-Monitoring. Nicht unerwähnt blieben auch die Erfahrungen aus „try and error“, sprich Fehlgriffe bei der Wahl der Hardware, Korrekturen und deren positiver Lösungs-Wirkung bis hin zum nun ausgerollten Regelbetrieb. Die ab dem 01.12.2022 vorgeschriebene Nutzung von Smart Meter Gateways wurde vorweggenommen; auch der Standard OMS 4 Mod 7 als unterste Qualitätsanforderung angesetzt.
Frau Lösch erläuterte im Detail, wie die Implementierungsschritte erfolgten, welche Zwischenziele gesteckt und erreicht wurden. Besonders wertvoll sind die Erkenntnisse, weil sozusagen „bei 0“ angefangen wurde, sprich es lagen noch keinerlei digitale Informationen aus den Anlagen vor. Der erste Profit der Investition stellt sich den Angaben der ServiceHaus zufolge sofort ein: Aus den nun permanent überwachten Anlagen entstand das erste hauseigene Cloud-Produkt, der „Anlagenwächter“. Neben dem automatisierten Fehlermanagement und der Legionellen-Überwachung wurden sofort unsaubere Fahrkurven und Grundlast-Annahmen erkannt und sukzessive korrigiert. Schwer zu bewerten war einzig die Tatsache, dass es nun „ruhig“ wurde um die Frage, ob alle Anlagen korrekt laufen. Hier stellte sich statt der Zweifel die belastbare Erkenntnis ein, dass mögliche Fehler automatisiert erkannt werden und auch kritische, alte Sensorik nun fest digital eingebunden ist.
Ergänzt werden die Praxiserfahrungen durch einen Vortrag der beteiligten Projektingenieure, die Einblick in den Alltag der Umsetzung geben: