Heizwärme in der Wohnungswirtschaft: EAV als Grundlage zu zukünftigen Bewertungsansätzen aktueller den je
Die zusammengefasste Betrachtung aktueller Heizwärme-Evaluierungsergebnisse aus Anlageneffizienz in Addition mit Dekarbonisierungsansätzen bringt Erkenntnisse, die nach dem Habeck-Schock in die Richtung eines ganzheitlichen THG-Ansatzes für die Gebäudebilanzierung münden. Fassen wir den Optimus-Bericht der Hochschule Ostfalen, BaltBest aus dem EBZ, ALFA-Erkenntnisse des BBU, ALFA Nord und Ergebnisse des DW-Gewinnerprojektes „WohnZukunft“ 2021 zusammen, lässt sich feststellen, dass die verfügbaren Daten ausreichen, um die Entwicklung der Wärmenachfrage und Effizienz der Energieversorgung darzustellen und ggf. zu optimieren. Zur breitenwirksamen Einführung von Verbrauchscontrolling in der Wohnungswirtschaft ist eine weitere Prozessautomatisation erforderlich, die insbesondere die gateway-geführte Zählerauslesung und die Überwachung der Einhaltung von Grenzwerten und Visualisierung umfasst.
Für einen effizienten Anlagenbetrieb fehlte bis dato ein geeignetes Anreizsystem, da die Heizkosten aufgrund des Nutzer-Investor-Dilemmas in der Wohnungswirtschaft nicht im Fokus der Betrachtung stehen. Die letzten Jahre waren von stabilen Wärmekosten auf niedrigem Niveau geprägt. Die Umweltkosten wurden nicht in die Betrachtung einbezogen. Mit Einführung eines CO2-Preises im Gebäudesektor zum 01.01.2021 verteuert sich der Einsatz fossiler Energieträger und im Marktsegment preisgünstiger Mietwohnungen steigt der Modernisierungsdruck bis auf erwartbare Unmutsäußerungen ähnlich der früheren Montagsdemos. In der Wohnungswirtschaft wird es bei steigenden Bau- und Wärmekosten zur Herausforderung, die Warmmieten für Mieter mit geringem Einkommen stabil zu halten. Zur Identifizierung von Erzeugern mit ungünstiger Effizienz und Optimierungspotenzial bietet sich der Aufbau eines Datenpools in der Wohnungswirtschaft und deren Interessenvereinigungen an, damit die begrenzt verfügbaren Mittel sinnvoll eingesetzt werden.
Es ist hinreichend erwiesen, dass die aktuellen Berechnungsansätze der Anlagen-Wirkungsgrade, der U-Werte, der Dimensionierungstabellen bei der Heizlast-Berechnung etc. zu teuren Überdimensionierungen und Überteuerungen des Neubaus geführt haben. Der alte „B“-Ausweis (als Ansatz zum Gebäude-Energieausweis) zeigt hier seine massiven Schwächen. Der gegenübergestellte „V“-Ansatz wurde für MFH ab 4 WE eingeführt. Neueste Studien u.a. der Hochschule Ostfalia in Paderborn belegen den umfassend ganzheitlichen Ansatz mit ggf. einer Volltauglichkeit für den neuen THG-Berechnungsansatz, den wir bald von Herrn Habeck erwarten. Nutzereinflüsse, neue EPBD-Richtlinien, Graue Energie, das Schürfen hoher Positiv-Berechnungswerte aus dem sogenannten „EAV“-Ansatz (Energieanalyse aus dem Verbrauch) präsentiert valide Werte, die als Basis für die neuen Zielbewertungen tauglich scheinen.
Interessierten Fachleuten aus der Wohnungswirtschaft, der Wissenschaft, den Planern und Energieberatern erschließen sich ergänzende Ansätze mit wissenschaftlich geführten Messreihen, die den alten Ansätzen der DIN-Normen qualifiziert entgegenstehen, unbequeme Fragen stellen und überraschende Antworten geben. Kurzum: harter Stoff!
Mit diesen Ergebnissen verfestigen sich die Erkenntnisse zu aktuellen Anlagen-Effizienzquotienten, die in älteren Studien und auch in unseren eigenen Grundlagen zusammengetragen und veröffentlicht wurden. EAV-Studienergebnisse untermauern diese Anlagen- und Dekarbonisierungsquotienten in Richtung Nullemission speziell in den immer noch sichtbaren Schwachpunkten älterer Berechnungsansätze.
Ein EAV-Handbuch dokumentiert die Methodik der Energieanalyse aus dem Verbrauch, im wissenschaftlichen Projektrahmen entwickelte Excel-Tools und stellt Benchmarks für die Bewertung von Gebäuden und Erzeugern vor. Zielgruppe der Dokumentation sind mit dem Energiecontrolling betraute Mitarbeiter von Wohnungsunternehmen, auf die Wohnungswirtschaft spezialisierte Ingenieurbüros sowie Software-Unternehmen.
EAV-Studie „Wirklich energieeffizient“
Excel-Tools „Wirklich energieeffizient“
Quellen: Delta-Q, Hochschule Ostfalia, Prof. Dr. Ing. Dieter Wolff