WohnZukunft: Einbettung als Reallabor aus Sicht des BMWK

Das BMWK hat in seiner monatlichen Zusammenfassung Juli 2022 nochmals die Rolle der Reallabore aus der Sicht des Ministeriums beschrieben. Hier wird offensichtlich, wie wichtig die Einbettung wohnungswirtschaftlicher Heizenergiethemen ist, um den Boden für weitere Projekt-Zuwendungen zu bereiten. Die Wohnungswirtschaft, ihre Themen und Ziele sind durch den Gewinn des Projektes „WohnZukunft“ wieder ein Stück nach vorn gerückt. Dies unter dem thematischen Mantel der „Energiewirtschaft“ und den weiteren Themen „Smart Cities“ sowie dem breiten Begriff „Sonstiges“.

Schlaglichter 07-22

Ab Seite 12 der „Schlaglichter“ werden die einzelnen Reallabore nochmals in einen thematischen Kontext gesetzt und auch die Details unseres anerkannten Reallabors „WohnZukunft“ gewürdigt:

„WohnZukunft: Ziel dieses Reallabors war es, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie mit geringem technischem und finanziellem Aufwand bis zu 30 % des Energieverbrauchs in Mietwohnungen eingespart werden können. Erprobt wurden dazu Lösungen smarter Messtechniken und Kommunikationseinheiten. Diese „Smart-Meter-Gate-ways“ werden ab 2026 im Zusammenhang mit der neuen Heizkostenverordnung zur Pflicht in Mietwohnungen. Das Reallabor versteht sich dazu als Best-Practice-Modell, das die Wirksamkeit dieser Technologie im Zeitraum 2016 bis 2020 schon belegen konnte, noch bevor der Gesetzgeber diese als Standard festgelegt hat.“

„Auf einen Blick“, Reallabor-Themen, Quelle: BMWK „Schlaglichter“ 07-22

Vom geschützten Raum in die breite Anwendung

Dazu PROF. DR. IRENE BERTSCHEK, Leiterin des Forschungsbereiches Digitale Ökonomie am Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung:Reallabore sind zu einem wichtigen Instrument der Innovationspolitik geworden. Sie ermöglichen es, die Anwendung innovativer Lösungen in zeitlich und räumlich begrenztem, aber realem Umfeld zu testen. Insbesondere dann, wenn aktuell gültige Ver-ordnungen und Gesetze den breiten Einsatz solcher Lösungen noch einschränken.

Quelle: green with IT e.V. und BMWK


Bereits zum zweiten Mal verlieh das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz den Innovationspreis Reallabore und macht damit innovative, oftmals digitale Lösungen und deren
Einsatzmöglichkeiten für die breite Öffentlichkeit sichtbar. Mit dem Preis in der neuen Sonderkategorie Nachhaltigkeit werden zusätzliche Anreize gesetzt, mit innovativen Ideen gesellschaftliche Herausforderungen wie den Klimawandel zu adressieren.

Projektbericht

Wichtig ist es, aus den Erfahrungen der Reallabore als Experimentierräume zu lernen. Die systematische Evaluation der Reallabore, also eine Validierung der Wirkungsweise und der dabei auftretenden, insbesondere regulatorischen Hürden ist Voraussetzung dafür, innovative Ideen in die breite Anwendung zu bringen und damit zu einer Verbesserung von Mobilität, Gesundheit oder Energieeffizienz beizutragen. Das von der Bundesregierung geplante Reallabore-Gesetz ist daher der nächste und sinnvolle Schritt, um einheitliche Rahmenbedingungen für Reallabore zu schaffen und dieses innovationspolitische Instrument noch systematischer zu nutzen. Das Gesetz sollte die Evaluierung als integralen Bestandteil aufgreifen und gleichzeitig Wege aufzeigen, die aus dem Reallabor in die reale Welt führen. Es sollte ein Gesetz sein, dass nicht nur einen Rahmen schafft für das Ausprobieren von Innovationen und Regelwerken, sondern das es auch ermöglicht, erfolgreich getestete Innovationen möglichst schnell und breit zum Einsatz zu bringen.