02.05.2019: Sicherheit rückt in den thematischen Vordergrund auf dem Smart Building Summit in Dresden

Am ersten Konferenztag der “connect ec” in Dresden – einer Schwerpunkt-Konferenz zum Thema 5 G – fand parallel die Fachkonferenz “Smart Building Summit 2019” statt. Eigentlich ein technologie-orientiertes Format unter Entwicklern, Technikern und Wissenschaftlern.

Im Laufe der vom WEKA-Verlag organisierten Konferenz rückten die sonst so beliebten Mono-Entwicklerthemen (Chip-Bestückung, Infrastrukturen, Protokolle und deren Perspektiven, Anwendungsbeispiele) in den Hintergrund. Hervor trat das alles dominierende Thema: BSI-Grundschutz, Open Metering Standard als Grundschutz-Basis, Smart Meter Gateways und deren Markteinführung. Explizit die neuen Gestaltungs-Optionen der “CLS-Schnittstelle” überlagerte schnell die ansonsten immer recht weit ausgefaserte Diskussionen um teils sehr spezielle Facetten des Entwicklerlebens.

Neu nun: was bedeutet es eigentlich, wenn dieser zukunfts-dominierende Aspekt “BSI-Grundschutz” n i c h t in die Roadmaps der Firmen und deren Entwicklungs-Horizont auf genommen wird? Haben Zweidraht und Cat 7-Kabel respektive der 5 G-Optionen überhaupt noch eine Zukunft in Gebäudekonzepten? Wie kommen die erkennbaren digitalen Früchte aus sicheren Energieeffizienz-Prozessen bei den betroffenen Endverbrauchern an?

Jörg Lorenz, Referent des Netzwerks “green with IT” präsentierte erste Ergebnisse aus dreijähriger Quartiers-Anwendung von Smart-Meter-Gateway-Prozessen. Einbezogen waren B2B-Parteien(gewerbliche Vermieter) und B2C-Parteien (MIeter). Die Tatsache, dass diese Prozesse vorab mit “Multi-Utility-Controllern” (MUC) simuliert wurden, sorgte – völlig untypisch auf solchen Veranstaltungen -für erhebliche Erheiterung: Es wurde klar, dass der MUC genau einem SMGW entspricht, nur halt ohne “Sicherheitsmodul”.

So wurde die lange Wartezeit auf die lange ausbleibende Definition des “Grundschutzes” durch das BSI überbrückt und in der Zwischenzeit konkrete Ergebnisse produziert und evaluiert. Die positiven Konsequenzen in Bezug auf Bürgerbeteiligung, Partizipation an Klimawandel-Prozesen und Energieeffizienz skizzierte Lorenz an erkennbaren Schwerpunkten der CLS-Schnittstelle und deren dominierende Bedeutung in der Zukunft und erinnerte an eine ähnliche Zäsur durch aufkommende Technologie-Generationen: 1908 hatte die AEG den anerkannten Designer Peter Behrens mit dem Industriedesign beauftragt und dann dem staunenden Publikum ganz neue Gerätegenerationen auf dem Werksgelände in der heutigen Gustav-Meyer-Allee im Berliner Wedding präsentiert: Haushaltsgeräte, Infrastrukturen, Prozesse auf Basis einer völlig neuen Technologie: der Elektrizität. Und so konnten erstmals unerhörte Innovationen betrachtet werden wie etwa ein Föhn, Toaster, Lampen, Herde, Alltags-Geräte aller Art, die sich dann rasend schnell in den Alltag einschraubten. So werden drei Generationen weiter die Menschen auf uns 2019 zurück blicken, als wir mit der CLS-Schnittstelle erstmals wirklich sichere Alltagsprozesse, – geräte und Verfahren designen konnten.

Das war die spannende Abschieds-Fragen an die anwesenden Entwickler:

  • sind wir nicht alle ein wenig Peter Behrens?
  • haben hoch sichere Kommunikationswege eine Marktchance gegen “Umsonst”-Mißbrauchsdienste von Facebook, Google & Co?
  • können wir auf Basis dieser Infrastruktur deutsche Innovationen gegen amerikanische und chinesische Serverdienste aufstellen?