Datensicherheit in der Wohnungswirtschaft: Präsentation sicherer Speditionsnetze auf dem VdW-Forum 2018
Auf dem VdW-Forum 2018 in Düsseldorf präsentierte das Netzwerk green with IT die Basis neuer digitaler Geschäftsmodelle in der Wohnungswirtschaft: sichere Kommunikationsnetze. Sicherer als bisher erhältlich. Was auf den ersten Blick profan erscheint, wandelt sich bei näherem Hinsehen zu profitablen neuen Quellen in durchaus finanziellem Interesse.
Doch die Vermittlung dieser Optionen ist anspruchsvoll. Der Druck zur DSGVO-Umsetzung ist aktuell hoch, da taucht schon das neue Handlungsfeld “Datensicherheit” auf: die zukünftige EU-Richtlinie “EPBD”. Aber deren Stärken im Bereich zukünftig vorgeschriebener “intelligenter Gebäudeausstattungen” erschließt sich erst über die trennscharfe Hinterfragung der Begriffe “Datenschutz” (DSGVO) und “Datensicherheit”. Dies zeigte Befragung der Teilnehmer.
Vortrag “Rechliche Rahmenbedingungen” Dr.Lutz Martiny
Vortrag “Daten- und IT-Grundschutz” Jörg Lorenz
Und so wurde dann deutlich, dass es einer umfassenden, langfristig ausgelegten und im ersten Schritt auf die Techniker auszurichtenden Wissensvermittlung bedarf. So können sich die Stärken der neuen digitalen Renditen für Vorstände und Controller erschließen. Und diese Renditen sind ungeheuer, machen die Unternehmen zukunftsfest und eröffnen neue Horizonte der Mieterbindung: die Bündelungskraft der Wohnungswirtschaft zeigt sich nirgendwo deutlicher als bei der Erschließung des Themas “digitale Sicherheit”.
Der einfache Begriff “Digitalisierung” erscheint hier ein wenig als Nebelkerze. Eine schärfere Fokussierung in die neuen Optionen zukünftiger Infrastrukturen zur Datensicherheit ist da schon praxisnäher an wohnungswirtschaftlichen Kernprozessen:
Schon der erste Anwendungsfall neuer smarter Zähler (Meter) in Haus-Anschluss-Stationen eröffnet die Chance, ohne größere Investitionen bis zu 25% warmer Betriebskosten zu sparen. Das Ersparte kann z.B. an Mieter “ausgeschüttet” werden, sprich landet über die jährliche Abrechnung im Geldbeutel aller Mietparteien. Zwar kann dies ohne finanzielle Investitionen der Wohnungswirtschaft erfolgen, doch setzt dies ein gewisses Engagement der WoWi-Manager voraus: Die reifen digitalen Früchte wollen geerntet werden. Die von den Versorgern investierten neuen Zähler offenbaren die sofortige Option auf Anpassung zu hoher Anschlusswerte. Nach unten, selbstverständlich. Die neue Transparenz bringt´s. Denn im “Kielwasser” der so installierten Zähler tauchen auf den Bildschirmen der Wohnungswirtschaft die tagesaktuellen Werte der Primär-Energie z.B. der Fernwärme auf. So werden neue Kommunikations-Früchte geerntet, machen diese Werte die Quellen des Einkaufs von Heizenergie transparent. Höhere Transparenz bedeuten Energieeffizienz-Einsparungen und interessieren Mieter und Vermieter gleichermaßen.
Spannend wird dieses Sicherheitsthema bei der Betrachtung neuer Optionen für mobile Mieter-Apps. Die sicheren Speditionsnetze garantieren einen weit höheren Schutz vor Angriffen, Datenklau und Werbemissbrauch, als dies bisher am Markt bezogen werden konnte. Grund ist die Tatsache, dass die Inhaber solcher Netze, sprich Strom- und Gasversorger, deren hoch sichere Infrastruktur nun für weitere Interessenten öffnen.
Die Bündelungskraft der Wohnungswirtschaft kann so als neue Infrastruktur den Mietern weiter gereicht werden. Dies macht Sinn, wenn sich die Branche als Lieferant digitaler Hoch-Sicherheit von werbefinanzierten und hackerverseuchten amerikanischen Anbietern absetzen kann.
In den Vorträgen wurde klar, dass die hoch komplexen Zusammenhänge in einem langfristigen Prozess der Wissensvermittlung auf die Branche herunter gebrochen werden müssen: Allein das Thema des “Monitorings” ist Basis ganztägiger Seminare, wie Frau Dr. Vogler vom GdW im Rahmen der Berliner Energietage 2018 skizziert hatte
Anlagenmonitoring: make it simple Dr. Ingrid Vogler GdW
Mit allen GdW-Verbänden, ihren technischen Ausschüssen und zentralen Arbeitskreisen kann das Thema weiter in den Praxisalltag eingeschraubt werden. Grundlagen sind in den Fachmedien der Branche abzuhandeln und das Bewusstsein für die Chancen der Digitalisierung gilt es zu schärfen. 20 Monate hat die Bundesregierung Zeit, die EPBD umzusetzen. Dann muss dies in eine nationale Richtlinie umgesetzt sein. Und die heißt in Deutschland: EnEV!
Diese Verordnung kommt so sicher wie die DSGVO mit 24 monatiger Verzögerung kam, sprich in das neue BDSG gegossen wurde. Zeit für langfristigere Vorbereitungen ist aber vorhanden. Diese gilt es nun zu nutzen.